Ruth Westerwelle

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Berliner Fotosalon

 

 

 

 

Die Frauen der APO – Die weibliche Seite von 68

 

Aufgabe dieser umfangreichen, mehrjährigen Forschungsarbeit war es die Frauen der Studentenbewegung, deren Schwerpunkt für Deutschland ja in Berlin war, sichtbar zu machen. Hinlänglich bekannt sind die immer gleichen jungen Männer; aber es waren gerade auch viele Frauen, die die Bewegung trugen und die Gesellschaft, manches Mal auf leiseren Sohlen, nachhaltig beeinflussten.

Dafür war eine aufwendige Recherchearbeit notwendig, um all die Frauen sichtbar zu machen. Ich besuchte viele Zeitungsarchive, FotografInnen der damaligen Zeit und stöberte in Privatarchiven und Fotoalben. Eine weitere Herausforderung war es die Namen der Frauen zu eruieren, ich befragte unzählige ZeitgenossInnen. Dann besuchte ich fast alle Frauen zuhause, wo ich sie auch fotografierte. Und interviewte. Insgesamt befragte ich über hundert Frauen (und viele Männer). Unter anderem reiste ich dafür in die USA zu Gretchen Dutschke und nach Paris, wo ich Beate Klarsfeld zuhause fotografieren durfte. Einige Aufnahmen entstanden in meinem Studio.

Heraus gekommen sind faszinierende Porträts außergewöhnlicher Menschen, die gelebte zeitgenössische Geschichte widerspiegeln. Ich zeige sowohl Frauen aus dem Innerzirkel wie K1 oder SDS, genauso wie bürgerliche Frauen, die diese Zeit zu einem selbstbestimmten Leben nutzten. Es sind Künstlerinnen, Musen der Künstler, Politaktivistinnen, Flüchtlinge, Vertriebene und viele andere.

Einige Frauen kamen aus der DDR. Manche blieben, die z.T. für dann ihr Engagement im Knast landeten oder zumindest schweren Schikanen durch die Stasi ausgeliefert waren. Andere gingen in den Westen. Aber auch einige westdeutsche Frauen suchten den Dialog mit DDR-lern, innerhalb von Partei oder auch im direkten, persönlichen Austausch. So erwähnt diese Ausstellung eben auch zum ersten Mal auf unaufgeregte Weise den vielfältigen Dialog zwischen den beiden deutschen Staaten und einer linken Idee, die heute wichtiger ist denn je! Und der die jüngere Generation am Beispiel dieser Frauen / dieser Ausstellung inspirieren kann.

Diese Ausstellung ist auch eine noch nie da gewesene Präsentation älterer Frauen, die fast alle ein bis ins hohe Alter aktives und eigenständiges, so noch nie gelebtes Leben vorzuweisen haben. Leider sind zwischenzeitlich schon einige der von mir porträtierten Frauen verstorben, die Ausstellung erinnert auf berührender Weise an sie.

Somit ist diese Ausstellung auch eine charmante Verbeugung vor den einstmals revolutionären und wilden 68erinnen.

Die Ausstellung ist ausleihbar.

Da ein Teil meiner Arbeit darin bestand historisches Filmmaterial zu recherchieren und zu sichten, biete ich auch Konzepte für Film-Reihen aus dieser Zeit an.

Stichworte z.B.:

Aktionen von Frauen
Ihr Einfluss in der Bewegung
Biografischer und geografischer Background der beteiligten Frauen
Orte der Bewegung
Geschlechterstrukturen

Die damaligen Wurzeln des heutigen Kulturlebens
Das Entstehen einer Gegenöffentlichkeit
Verschiedene Frauen der Zeit werden vorgestellt
Verhältnis BRD - DDR

 

Siehe auch:

Die Frauen der APO
Ausstellung vor Ort zeigen
Pressestimmen

Diese Arbeit wurde für zwei Jahre mit einem Stipendium der
Senatsverwaltung für Arbeit, Bildung und Frauen, Abt. Frauenforschung,
in Berlin gefördert.